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Der Tank des Autos war nahezu leer und wollte mit Diesel betankt werden. Wir machten uns auf den Weg zur nächstgelegenen Tankstelle in Abadia Isola, einem winzigen Ort in der Nähe von Monteriggioni. Einer Tankstelle der alten Sorte mit Zapfsäulen direkt vorm Haus und der freundliche Tankwart sitzt am Tisch vor der ebenfalls vorhandenen Bar. Der Eingang zur Bar liegt zwischen den Zapfsäulen und einem kleinen Werkstattraum, in dem sich die Kasse der Tankstelle befindet. Mit vollem Tank setzten wir unsere heutige Reise fort. Es ging über Strove und Colle di Val d‘Elsa nach San Gimignano, dem Manhattan des Mittelalters. Durch die einst 72 hohen Türme, von denen heute nur 14 übrig sind, ähnelt die Silhouette fast einer Großstadt mit Hochhäusern. Leider war der erste Parkplatz voll und bereits abgesperrt. Der nächste freie Parcheggio Bagnaia liegt leider etwas weiter vom Stadtzentrum entfernt. Dafür gibt es in der Nähe einen Aufzug der uns etwa 10 Meter Höhendifferenz ersparte. Der Weg über die Via S. Martino in das Zentrum der im 12. Jahrhundert erbauten märchenhaften Stadt dauert gemütlich gehend eine halbe Stunde. Zuerst erreichten wir die Via San Matteo mit ihren zahlreichen Touristenshops, Weingeschäften, Lokalen und Restaurants. Diese Straße führte uns gemeinsam mit den vielen anderen Touristen fast einer Prozession gleich hinauf zum Piazza Duomo. Wie voll ist es hier wohl in der Hochsaison?

Nachdem wir ehrfurchtsvoll Fotos vom Dom-Platz, den Türmen und Sehenswürdigkeiten gemacht hatten, sind wir den kurzen Weg hinauf auf die Piazza della Cisterna gegangen. Auch hier sind uns die vielen Menschen aus aller Welt immer wieder vor die Linse gelaufen, was Fotos ohne Touristen unmöglich machte. In der Caffetteria dell´Olmo gab es einen leckeren, aber mit 8,- € etwas zu kleinen Erdbeerbecher mit frischen Früchten für mich. Uschi und Irene bestellten sich einen Caffè Latte und einen Cappuccino. Frisch gestärkt beobachteten wir unter anderem die immer länger werdende und nie enden wollende Menschenschlange von Touristen, die sich für ein Eis in der Gelateria Dondoli anstellten. Einmal nicht aufgepasst war diese verschwunden, aber ein paar Minuten später hatte sich eine neue Schlange gebildet. Der Besitzer, Sergio Dondoli, ist Mitglied im Organisationskomitee der Speiseeis-Weltmeisterschaft. Besser hört sich dies in Italienisch an: Membro dell´organizzazzione della Coppa del Mondo della Gelateria. Sicher ein Grund für hohe Qualität und noch höhere Preise. Immer wieder fuhren Autos durch die Menschenschlange die nun fast 20 Meter lang war.

Wir verließen unseren Beobachtungsposten um San Gimignano weiter zu erkunden. Wir gingen in die Straße Vicolo degl‘ Innocenti hinein, wo das Ristorante „Dulcis in Fundo“ an der Hauswand Bänke und Tische so platziert hatte, dass die Gäste eine grandiose Fernsicht auf die sonnige südliche Toskana genießen können. Sitzplätze mit dem Rücken zur Aussicht gab es selbstverständlich nicht. Allerdings versperrten wir und viele andere Touristen die herrliche Aussicht der Restaurantgäste. Aber die Gasse Vicolo degl‘Innocenti ist für alle da und wir haben in aller Ruhe gegenseitig schöne Fotos von uns vor dem einmaligen Panoramablick gemacht. Dann ging es die Via San Giovanni mit ihren toskanischen Spezialitätengeschäften, den vermeintlichen Kunsthandlungen und Andenkenläden der üblichen Art entlang. Kurz vor der Porta San Giovanni, hier hört die Altstadt auf, wendeten wir um und es ging zurück zum Parkplatz. Unterwegs dorthin wurden noch viele Fotos geschossen, z.B. von einem zitronengelben und tiefergelegter FIAT 500 - neuerer Bauart - vor einem alten Haus oder die Auslagen in den diversen Geschäften. Wir verließen den beschrankten Parkplatz in Richtung Certaldo. Während der Weiterfahrt bot sich uns immer wieder ein Fernblick auf San Gimignano und wir legten ein paar Stopps für Fotoaufnahmen ein.

Der anschließende Besuch des kleinen Ortes Certaldo hatte auch noch eine Überraschung parat. Das Parken vor dem Rathaus stellte kein Schwierigkeit für uns dar, ein Parkticket wurde schnell gezogen und im Wagen deponiert. Ebenfalls der Kauf eines Hin- und Rückticket für die Schrägseilbahn „Funicolare“ nach Certaldo Alto, der Oberstadt, ging schnell und problemlos. Die Sonne lachte immer häufiger und wir machten ein paar Fotos während der kurzen Fahrt. Oben angekommen ging es gemütlich bergauf durch den alten Ortskern. Zur Mittagszeit ist Certaldo nicht so überlaufen. Wir besuchten einen kleinen Handwerksladen, indem gerade zwei Frauen die Keramikschalen kunstvoll bemalten, bevor diese dann glasiert und gebrannt werden. Irene gefiel eine große Obstschale mit Zitronenmotiv sehr gut, aber der hohe Preis von 140 € schreckt wahrscheinlich viele vom Kauf ab. Irene meinte daher, dass sie sich vermutlich irgendwann an dem Zitronenmotiv satt sehen würde und dafür sei der Preis definitiv zu hoch. Also verließen wir den Künstlerladen und gingen weiter. Ich bekam nach kurzer Zeit Rückenschmerzen und trennte mich von Uschi und Irene und nahm Platz in der Osteria Boccacio, wo ich mir erst einmal etwas Wasser bestellte. Nachdem die Zwei Certaldo noch ein wenig erkundet hatten, gesellten sie sich zu mir und wir orderten eine Kleinigkeit zu Essen.

Gesättigt und zufrieden traten wir den Rückweg zur Schräg-Seilbahn an, wo gerade die von unten kommenden Fahrgäste ausstiegen und in den Ort strömten. Als ich in die leere Bahn einstieg fiel mein Blick sofort auf die hintere Sitzbank, wo ein volles Portmonee lag. Ich bin schnell rausgelaufen, um die gerade ausgestiegenen Fahrgäste anzusprechen. Jedoch hatte keiner der Personen, die sich noch in der Nähe der Station befanden, das Portmonee dort vergessen. Auf der Fahrt nach unten schaute Irene kurz in die Geldbörse und stellte fest: Der Besitzer ist ein Italiener! Vermutlich war der Italiener nicht so langsam aus der Bahn gestiegen, wie die meisten Touristen auf Besichtigungstour in Certaldo. Wir beschlossen die Borsa unten am Ticketschalter abzugeben. Hoffen wir mal, dass unsere Ehrlichkeit dem italienischen Tölpel die Borsa samt Inhalt zurückbringt und nicht der Typ hinter dem Ticketschalter das Geld einsteckt. Es waren knapp über 100 € sowie Ausweispapiere und Kreditkarten drin, die er ansonsten sicher schmerzlich vermissen würde.

Da war doch was in 2008 gewesen! Irgendwie läuft mir der Verlust meines Portmonees und des Mobiltelefons von damals hinterher. Die „Abbazia di Monte Olivieto Maggiore“ in der Nähe von Asciano wollten wir später noch besuchen. Vielleicht sehen wir dort ein bekanntes Gesicht. Zumindest ist uns von dort der Wein sehr gut in Erinnerung geblieben.

Zurück in der Fattoria fotografierten wir uns gegenseitig vor dem heute besonders sonnigen Panorama von Monteriggioni.

 

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